Das maximale Glück stellt sich ein, wenn Ausgaben und Einnahmen ausgeglichen sind. Hast du zu wenig, wird’s stressig. Jedem klar. Hast du zu viel, musst du dich aber auch drum kümmern. Investieren, neue Kostenkomponenten anschaffen, verprassen… es kostet Zeit und Energie sich um die vielen Möglichkeiten zu kümmern. Wie geht also glücklich sein?
Definition von Glück und glücklich sein
Ich will es kurz machen, es gibt 1.000 Definitionen von Glück. Vom Glück als Zufall bis zum Glück als Zustand. Mich interessiert Zufall nicht, insofern gehe ich vom Glück als einen gefühlten Zustand aus. Glaubt man dem Internet, gibt es 10 Tipps die sofort glücklich machen, 8 Dinge die schnell glücklich machen oder 5 Lebensmittel die glücklich machen, wie zum Beispiel Bananen, Torte oder Schokolade. Speziell das Glücklichsein, das durch letztere hervorgerufen wird, schlägt sich spätestens an der Waage den Schädel auf und erwacht nicht so schnell wieder aus dem Koma. Glück und glücklich sein erfordert meiner Meinung nach mehr, als sich eine Tüte anzustecken.
Glück – nur ein seliger Rauschzustand?
Ich sehe Glück nicht nur als Abwesenheit von Pech sondern als einen zufriedenen Gesamtzustand von physischer und psychischer Gesundheit, sozialem Umfeld, Sicherheit und Freiheit. Mit dieser Definition wird klar, dass ein „sich zufrieden geben“ keinen Grundzustand von glücklich sein hervorrufen kann, da „sich zufrieden geben“ immer beinhaltet, dass man sich selbst beschränkt. Ob dies nun ein verzweifeltes Schlachten von Wünschen ist oder das Unterdrücken unermesslicher Gier, sei mal dahingestellt. Ich halte beides für falsch. Gier macht dich nie glücklich und wird nach meiner Definition durch den psychischen Gesundheitszustand ausgeschlossen. Das Unterdrücken von Wünschen, um Zufriedenheit vorzugaukeln widerspricht wiederum der Freiheit, die ich oben formuliert habe.
Glück aus materieller Sicht
Schaut man sich den Index of Happiness an und studiert ein bisschen die Hintergründe, so wird man feststellen, dass die glücklichsten Menschen jene sind, die alles haben was sie wollen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Finanziell bedeutet das, dass zu wenig Geld zu Stress führt. Wie oben bereits beschrieben, dürfte das jedem klar sein, oder? Sind die Rechnungen am Monatsende nicht bezahlt, hat man ein wenig zu grübeln, wo die letzten Euros her kommen. Interessant aber auch, wenn man zu viel hat. In diesem Falle muss man sich überlegen, was man damit macht. Es muss investiert werden, betreut werden, gesichert werden… Man muss sich drum kümmern. Und wieder rollen Euros durch den Kopf, die mit unserem Leben im eigentlichen Sinne nichts zu tun haben. Rien ne va plus – die Kugel rollt und wir schauen gebannt, mit welcher Nummer sie sich ablegt. Gewinn, Verlust… Menschen stresst jedes Risiko.
Haben wollen was man will
Natürlich habe ich oben sehr bewusst geschrieben, dass man so viel haben kann wie man will und nicht wie man braucht. Niemand braucht 2 Paar Schuhe, niemand braucht ein Auto, niemand braucht einen Fernseher. Ich denke, das soll jeder für sich selbst entscheiden, was er braucht. Hat jemand zum Beispiel 2 Sportwagen, weil er es will, dann soll er 2 haben. Dass ihn das nicht glücklicher macht zeigt sich darin, dass er immer im falschen Auto sitzt. Ein Thema, das ich aus eigener Erfahrung kenne. Mit einem Sportwagen war ich glücklicher als mit zweien. Wer also mehr hat als er benutzen kann, wird relativ unglücklicher sein. Ein Freund von mir sammelt beispielsweise teure Sportwagen und es ist wundervoll zu sehen, wie seine Augen glänzen, wenn er davon erzählt. Es macht ihn glücklich. Dafür ist er an anderen Stellen bodenständig wie ein Kind.
Haben wollen und haben macht nur glücklich wenn…
Ich habe keine Sportwagen mehr, ich habe sogar überhaupt kein Auto mehr. Wenn ich eines brauche, miete ich mir eins. Das bedeutet nicht, dass ich mir nicht wieder eins kaufe, wenn ich eines brauche, ich brauche es nur aktuell einfach nicht. Ich habe mein Auto verkauft, weil es mich belastet hat. Ich musste es bezahlen, ich musste es parken, ich nutze es nicht. Es war zu groß für den Stadtverkehr und zu klein, um drin zu wohnen. Außerdem genügte es meinem Freiheitsdrang nicht mehr, was meine Reiseaktivitäten anbelangte. Auch habe ich keine Wohnung mehr, da mich die Kosten und die Immobilität einer Immobilie in meiner Reisefreiheit behindern. Insofern bin ich sehr glücklich mit meinem Leben, auch ohne Sportwagensammlung. Hätte ich eine Familie und wäre irgendwo verwurzelt, würde ich sicher ein Haus im Grünen und ein Auto haben wollen. Es ist einfach sicher und gibt mir die Freiheit, mich nicht sorgen zu müssen. Ein zu großes Haus würde dem Glücklichsein allerdings wieder im Wege stehen. Es muss gepflegt, beheizt, bemöbelt und bezahlt werden.
Glücklich sein als Balanceakt
Ich bin der vollen Überzeugung, dass jeder sein Glück suchen und finden sollte. Der eine braucht mehr, der andere weniger. Die Maximierung des Glücks liegt dabei immer in der Ausgewogenheit von Wollen, Haben und Brauchen – also dem Sinn des Habens. Ein Segler braucht ein Boot zum glücklich sein, ein Angler eine Angel und ein Gewässer mit Fischen, ich hingegen brauche Sonne und jederzeit die Freiheit zu tun, was ich gerade will. Gleichzeitig ist der Balanceakt aber keine reine zweiseitige Waage zwischen Wollen und Haben, denn Haben muss ja meist auch finanziert werden.
Balance zwischen Wollen, Haben und Arbeiten
Zum Glück gehört zum Glück nicht nur das Wollen und Bekommen sondern auch das Erlangen zum glücklich sein dazu. Erst Wollen, dann erarbeiten und am Ende Haben. So sieht das Balancedreieck des Glücks aus. Wenn ich zu viel arbeite, brauche ich kein Haus zu haben, wo ich nie bin. Zum Haben gehört also auch die Zeit es zu genießen. Zeit ist am Ende die limitierende Ressource des Ganzen. Zeit gehört für mich zu den Assets des Lebens. Zeit muss wie Arbeit investiert werden, um das zu erlangen was ich haben will. Will ich mehr Zeit, muss ich entweder mehr arbeiten oder ich muss gezielter arbeiten. Anders ist keine Zeit zu gewinnen.
Cleverer Arbeiten durch Wissen
Haben kann materiell in Form von Auto-Haus-Boot daherkommen oder immateriell als Familie oder soziale Kontakte. Haben kostet immer Zeit und Geld. Haben macht nie Sinn ohne Zeit. Habe ich Familie und Kinder und mein höchstes Haben ist die Zeit die ich mit ihnen verbringe, dann macht es Sinn Zeit von der Arbeit auf das Spielen mit den Kids zu verlagern. Wenn das Geld dann noch stimmen würde. Aber dafür hat uns die Welt ja das Wissen gegeben. Wissen, clever eingesetzt, sorgt dafür, dass wir bei gleichem Einkommen mehr Zeit haben, die wir in die Familie investieren können. Arm hoch, wer ist der Meinung, dass es glücklicher macht, weniger zu arbeiten und mehr Zeit für die schönen Dinge zum Leben zu haben? Wer den Arm jetzt nicht hoch hat, hat bis hier nicht gelesen.
Wissen = Lernen x Zeit
Das schöne am Wissen ist ja, dass es eine Investition in die Zukunft ist. Um besser zu arbeiten, damit man mehr Zeit hat, muss man meist Zeit aufwenden, um zu lernen. Wenn man diese Zeit von der Arbeitszeit nicht abziehen kann, geht sie zunächst von der Freizeit ab. Dennoch macht diese Zeit Sinn, auf dem Weg zum Glücklich sein. Wissen ist der Hebel, der das Verhältnis von Arbeit und Zeit komplett entkoppeln kann. Learning Nummer 1 auf dem Weg zum Glücklichsein: Lerne soviel du kannst. Beim Lernen ist Mehr immer Mehr. Investiere Zeit und Geld in dein Wissen. Ein Hoch auf die Fachliteratur und ein Booh auf die Belletristik.
Wissen gibt dem Haben Sinn
Mehr Wissen führt auf der anderen Seite der Glücksformel ebenfalls zu interessanten Effekten. Je gebildeter, desto flexibler das Ego. Wer mehr weiß kann auch besser beurteilen, ob das Haben Sinn macht oder ob es anderes Haben gibt, das vielleicht viel sinnstiftender wäre. Bildung macht auch vor dem Körper nicht halt. Gesünder, wertvoller, sportlicher – ein gesunder Geist und ein gesunder Körper sind einfach unstoppbar, was wieder Einfluss darauf hat, wie wir unser Wissen bei der Arbeit einsetzen und noch mehr Zeit sparen und/oder mehr Geld für unsere Freizeit verdienen. Es macht einfach mehr Spass, einen längeren Urlaub mit der Familie zu verbringen und sich dabei ein besseres Hotel leisten zu können. Ich gehe in diesem Beispiel davon aus, dass dies gewollt ist. Ist dies nicht gewollt, kann man die Familie trotzdem länger wegschicken und kann sich einen ebenso langen Aufenthalt mit der Affäre leisten – zeitlich und finanziell und vermutlich auf der entgegengesetzten Seite der Welt.
Weitere wichtige Komponenten der Glücksformel
Gehen wir davon aus, dass Gesundheit Zeit und Geld kostet, jedoch ebenfalls zu mehr Produktivität und Lebenszeit führt, so ist uns spätestens jetzt klar, dass diese Zeit gut investiert ist. Freiheit gehört auch dazu. Freiheit ermöglicht uns überhaupt erst unser Wissen zur Einsparung von Arbeitszeit zu nutzen. Kein Chef der Welt wird Euch erlauben den Rest des Monats Zuhaus zu bleiben, nur weil Ihr Eure Monatsziele bereits nach 7 Tagen erreicht habt. Sollte er doch, beweist das nur, dass das mit der Freiheit stimmt. Schlaf gehört übrigens zur Gesundheit dazu. Ihr könnt mehr arbeiten, auf Kosten des Schlafs aber wo das hin führt… muss ich nichts zu sagen, oder? Das Wissen darüber steigert die Produktivität ungemein.
Ein glückliches Leben ist das höchste Gut des Lebens
Während ich diesen Artikel schreibe, habe ich angefangen eine mathematische Formel hierfür zu entwickeln. Hat ein Mathematiker mitgelesen oder kennt Ihr einen? Bitte melden! Glücklich zu leben ist eine Entscheidung, die durch die begrenzte Lebenszeit einfach Sinn macht. Ich lebe nach dem Motto, wenn ich was will muss ich überlegen, wie ich das finanziere. Eventuell muss ich meine Zeit umplanen und lernen oder mein Haben überdenken. Aber am Ende ist alles möglich, wenn ihr nur wollt. Du kannst alles. Wenn du heute auch noch nicht weißt wie oder dafür trainieren musst. Lerne, trainiere, hol das beste aus dir raus. Es lohnt sich.
Ihr habt 24 h jeden Tag. Macht was draus.
Nutzt Eure Energie und Zeit, glücklicher zu sein. Lernt mehr, arbeitet weniger und besser, verdient mehr Geld, seid freier, tanzt mit eurer Familie, trefft mehr Freunde, trinkt mehr Wein, esst mehr Bananen und Schokolade, trainiert den Speck wieder ab, seid einfach glücklicher!
Add Happiness to your Life
Wie lebst du dein Leben, bist du glücklich mit allem? Klar, ist manchmal auch Scheiss dabei, aber wichtig ist doch, dass wir am Ende sagen: Alles richtig gemacht oder wenigstens auf dem Weg dahin gewesen. Hat dich mein Text motiviert mehr zu lernen oder bewusster zu leben? Dann gefällt dir auf jeden Fall mein nächster Lese-Tipp…
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