Ob Selbstständig oder Angestellt, die Existenzangst limitiert unser Leben. Interessant dabei ist, dass es Existenzangst im Menschen eigentlich gar nicht gibt. Zeit, diese spezielle Angst abzulegen!
Existenzangst = German Angst
Existenzangst ist ein sehr deutsches Phänomen, weshalb das englischsprachige Ausland den Begriff German Angst dafür verwendet. Beschäftigt man sich mit der Herkunft der Angst, die wir gemeinhin als „Existenzangst“ bezeichnen, dann geht es eigentlich um die unspezifische Angst „alles“ zu verlieren. Die Angst, seine Habseligkeiten nicht mehr zu haben, seine Miete, Darlehen und Versicherungsbeiträge nicht mehr bezahlen zu können. Warum muss man Angst davor haben? Der Großteil des Deutschen Rechtssystems ist auf die Sicherung von Geld ausgerichtet. Das Geld des anderen, nicht deins.
Die wenigsten sind wirklich materiell eingestellt
Wenn ich um mich herum frage, bekennen über 80% der Befragten, dass sie definitiv nicht materiell eingestellt sind. Natürlich nicht. Aber Existenzangst kennen sie alle. Schaut man sich die Hintergründe der Existenzangst an, so ist sie spannenderweise überwiegend auf Zahlungen konzentriert (Miete, Versicherungen, Beiträge). Wir können es auch „die Sicherheit, immer seine Rechnungen bezahlen zu können“ nennen. Eigentlich rein materiell, oder habe ich da was nicht verstanden? Die geliebte „Sicherheit“ der Deutschen ist ja sowieso eines meiner Lieblingsthemen. In dem Artikel Sicherheit und die Angst zu versagen habe ich mir das Thema aber ja bereits vorgenommen. Festgestellt habe ich dabei, dass der Mensch „Sicherheit“ nicht gegen seine „Freiheit“ tauschen sollte, es aber offensichtlich trotzdem gerne tut. Die Emotion dahinter ist „Angst“, genauer gesagt „Existenzangst“.
Du bildest dir Angst ein
Etwas wie Existenzangst kann lustigerweise schon mal nicht aus der Steinzeit kommen. Es gab keine Mieten, Versicherungen oder Beiträge. Es gab Höhlen zum Wohnen und Beeren und Mammuts zum Essen. Kein Neandertaler käme auf die Idee nicht jagen zu gehen, weil er Angst hätte, dass er seine Höhle nicht mehr bezahlen könnte und statt dessen lieber, eine Sicherungshand am Höhleneingang haltend, aufsammelt was er in 2 Armlängenentfernung gerade greifen kann. Leute, die Vorstellung wäre ziemlich dämlich, sowas dann auch noch „Sicherheit“ zu nennen, oder? Eine genetisch programmierte Existenzangst gibt es in der DNA des Menschen einfach nicht. Problem ist aber im Umkehrschluss, dass es deshalb auch keine emotionale Lösung für das Phänomen gibt. Dass monatliche Knebelzahlungen heute jedoch Realität sind, das wissen wir natürlich auch. Der Begriff der Existenzangst entstand nicht zufällig ungefähr zeitgleich mit der Industrialisierung.
Bilde dir die Angst ab
Existenzangst hält die meisten davon ab, mit Vollgas das Leben zu leben, das einem ihnen eigentlich vorschwebt. Ich erinnere hier noch mal an meinen Artikel über das Thema Sicherheit und die Angst zu versagen. Ich sag es euch, ihr habt keine Existenzangst, ihr habt Angst vor der Ungewissheit. Was passiert denn genau wenn das eintritt, wovor die Existenzangst unspezifisch warnt? Die meisten Leute scheuen sich vor diesem Gespräch genau so wie vor dem Gespräch über den Tod. Schade eigentlich, denn das beste Mittel gegen die Existenzangst ist, sich mit ihr zu beschäftigen. Was passiert denn genau, wenn der Worstcase tatsächlich eintritt? Welche Szenarien kann ich mir mit meiner schwärzesten Vorstellung ausmalen? Wenn ich das kann, dann kann ich mir auch Gegenaktionen ausdenken. Probleme und Problemlösungen… dagegen gibt es nichts von Ratiopharm, nein, dagegen gibt es was viel besseres: B-i-l-d-u-n-g.
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt
Es ist nicht die Existenzangst, die euch aufhält, sondern die Unwissenheit über eure Möglichkeiten. Ich bin deshalb überzeugt davon, bildet euch gegen eure (Existenz-)Angst und ihr werdet die Angst vergessen, da ihr mit Wissen bewaffnet seid. Der Säbelzahntiger ist nur noch halb so gefährlich, wenn Du einen scharfen Speer hast und weißt, wie Du ihn im Notfall benutzt. Wirksamste Waffe gegen die Existenzangst ist das Wissen um die Möglichkeiten, die uns heute das Internet bietet. Keine eigene Idee für ein Unternehmen? Nimm Produkte von anderen und verkaufe sie. Handel, Affiliate Marketing, Blogging, Network Marketing… die Möglichkeiten frei Geld zu verdienen sind unerschöpflich! Minimalismus, Sharing Economy, Geoarbitrage… auch die Kostenseite hat ihre Entspannungsmodelle! Man kann heutzutage immer Geld verdienen.
Bildung ist das Benzin auf dem Weg in die Freiheit
Wenn du wirklich glücklich werden willst, musst du dich frei machen. Schaust du auf die reisefreien Digitalen Nomaden oder die geldmachenden Affiliate Marketing Helden und traust dir den Absprung noch nicht zu? Dann beschäftige dich mit der Angst. Versuche dir zu überlegen, was passiert, wenn Du scheiterst, wenn du an die Wand fährst. Versuche Lösungen zu denken und zu finden, was man machen kann wenn man kein Geld mehr haben sollte. Versuche dir aber auch zu überlegen was passiert, wenn du es nicht versuchst. Lies, hör und sieh die Großkopferten der Branche. Sie haben fast alle irgendwann mal flach auf dem Boden gelegen. Sie alle sind erfolgreich, weil sie wieder aufgestanden sind, sich lachend den Staub abgeklopft haben und weiter gemacht haben. Und warum? Weil sie wussten, dass sie es konnten, weil sie das Wissen dazu hatten, weil sie gelernt haben, was notwendig war, um nicht zu überleben sondern zu leben!
Existenzangst adé
Wenn du ein Geschäft aufbauen willst, musst du das Handwerkzeug lernen. Um aber angstfrei dein volles Potential auszuschöpfen, beschäftige dich mit der Existenzangst und den Lösungsmöglichkeiten eines Crashs. Das Wissen um die Möglichkeiten gibt dir das Vertrauen in dich selbst, dass du jeden Worstcase vorher abwenden kannst und das wiederum gibt dir die Sicherheit, dass dir nichts passieren kann. Jetzt kannst du dich ohne Angst auf dein Geschäft konzentrieren, ohne herumzueiern. Existenzangst adé, hello happiness!
Add Happiness To Your Life
Ich habe selbst auf der Fresse gelegen und das einzige was ich hatte war mein Wissen und meine Überzeugung, dass ich zu allem fähig bin. Hätte ich mich vorher mit dem Szenario beschäftigt, wäre es gar nicht so weit gekommen. Was also würdest du machen, wenn du komplett von vorn anfangen müsstest? Hast du zu Trainingszwecken mal drüber nachgedacht? Was denkst du über das gedankliche Probescheitern? Los, erzähl mal!
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Bonus: Sascha Lobo – Über das Scheitern
Einen schönen Vortrag über das Scheitern hat Sascha Lobo auf dem Entrepreneurship Summit 2012 gehalten.